Hallo
alle zusammen!
Nun haben es die nächsten 3 geschafft!
Nach Diarrhö, STOP-Controls, endlosen Grenzwartezeiten, unendlich
scheinenden Tagestouren bis zum nächsten Hoffnungsschimmer - Zimmer
mit Dusche und Wasser-WC sind auch wir heute wohlbehalten um 18:40 in
Dresden gelandet.
Stolze 5040 km haben wir hinter uns!
Bis später J&I&A
Vielleicht sollten wir
noch ergänzen, das wir die 3 Tourteilnehmer ohne Sapo waren. Dafür sah
unser Renault Kangoo mindestens genau so
russisch/ukrainisch aus, wie die einheimischen Alltagsvehicle.
Da wir nach Saporishja noch weiter ans Assowsche Meer und zurück zu
Bekannten östlich von Kiev wollten, war unser Gefährt hoffnungslos
überladen. Wer schon mal vom Baumarkt mit 5 Sack Zement oder mit der
Fliesenladung für die Bad-Modernisierung im Kofferraum, den Weg
zurück nach Hause unternommen hat, der weiß genau was 2 cm Federweg bis
zu den Anschlägen bedeutet. Jede Bodenwelle läßt dich springen
wie ein Gummiball. Genau das haben wir unserem Auto 4000km auf
ukrainischen Straßen (oder besseren Feldwegen) angetan !! Erst in Romni
gab’s Erleichterung für die letzten 1000km.
Kein Drehstab ist gebrochen,trotz permanentem warten darauf. Kein
Reifen hat schlapp gemacht. Nichts ist abgefallen. Das mag zwar
angesichts der über 30 Jahre alten Technik der Sapos keine große
Leistung sein aber die Tourteilnehmer wissen was es bedeutet mit 120
km/h
die Kilometer über Stunden/Tage abzuspulen und wegen dem Kind auch
gewisse Fahrzeiten einzuhalten.
Am Assowschen Meer waren dann die
Ulica Lenina nur noch ein Schotterweg mit Schottersteinen wie bei
Bahngleisen.
Und für die Daheimgebliebenen : Enspanntes fahren ist niemals
möglich.Denn! Auf vermeintlich guten Straßen, tat sich plötzlich ein
Schlagloch
auf, das das Ende jeder Radaufhängung bedeutet, oder in den größeren
Städten achtest bzw.suchtst du die Verkehrs- Ampeln in den
Baumkronen der Bäume (warum auch immer die dort hängen), währendessen
unten plötzlich Gullideckel mal links, mal rechts mal in der Mitte der
Straße fehlen. Nicht immer hatte ein mitleidiger Ukrainer einen
Besenstiel oder Ast hineingesteckt!
Mein Eindruck von der Ukraine im Vergleich zu meiner Tour 2005 als ich
auch 6000 km kreuz und quer durch das Land gerast bin: es hat sich in
der Provinz nicht viel geändert. Überall Zeichen des Verfalls komunaler
Strukturen. Ruinen und bröckelnde Mauern.Völlig dunkle Kleinstädte mit
turbulenten Sommernachtsleben aber ohne Straßenbeleuchtung! Das macht
depressiv !
Dafür war dann das kleine Hotel EUROPA ein Lichtblick
an Niveau und Servicefreundlichkeit.
Auch am Assowschen Meer auf der Nehrung, die nur vom Tourismus lebt,
ist mangelndes öffentliches Interesse an Ästhetik und Ordnung zu
erkennen. Nur private Initiativen zeugen vom Willen der Ukrainer die
Dinge besser zu machen.
Trotz allem war es wieder eine Reise mit vielen Eindrücken und
Erfahrungen , die wir nicht missen möchten.
Hoch lebe der Kangoo und ein dreimaliges Hurra auf die Sapos und unsere
sehr hilfsbereiten ukrainischen Helfer.