In der Ostthüringer Zeitung
vom 05.01.2006 werden Anita und Günter Timm mit ihrem Saporoshez
vorgestellt.
© OTZ Ostthüringer Zeitung vom
Donnerstag 05.01.2006, Autorin: Heidi Henze, Zeulenroda
Saporoshez
hat noch nie im Stich gelassen
"Das sind Autos, die man noch wie ein
Handwerk beherrschen muss, ohne jeglichen elektronischen
Schnickschnack."
Günter Timm Anita und Günter Timm belegen zweiten Platz bei der
Ostthüringer Oldtimer-Meisterschaft.
Es war der Reiz des Urtümlichen und des Besonderen, der den
Zeulenrodaer Günter Timm mittlerweile vor acht Jahren dazu bewog, sich
einen Saporoshez, Baujahr 1969, zu zulegen. Er stand bei einem Bauern
in der Scheune und der damaliger Besitzer konnte überzeugt werden, dass
dieser Oldtimer bei Günter Timm in besten Händen ist. Für den heute
67-Jährigen ein Glücksfall, schließlich war er durch seine Moderation
während der Oldtimer-Veranstaltungen des MSC Schleiz längst von den
Oldtimer-Fans und ihrer Begeisterung angesteckt worden. Mit dem in die
Jahre gekommenen Automobil verbindet Timm nicht zuletzt ein Stück
eigene Geschichte.
"Jahrzehntelang sind wir mit diesen Autos gefahren, sind mit ihnen
erwachsen geworden", schwelgt Günter Timm in seinen Erinnerungen und
ergänzt: "Das sind Autos. die man noch wie ein Handwerk beherrschen
muss, ohne jeglichen elektronischen Schnickschnack."
Zwei Jahre lang bastelte er an dem 43 PS starken und für seinen
bulligen Klang bekannten Saporoshez. Entweder er werkelte selbst oder
holte sich bei technischen Fragen fachkundige Hilfe aus der
Oldtimer-Gemeinde.
Seit fünf Jahren nehmen Günter und Anita Timm an der Ostthüringer
Oldtimer-Meisterschaft teil. Zusammen mit rund 120 bis 130 ebenso
begeisterten Besitzern alter Karossen fahren sie durch Thüringen und
Sachsen.
Der strahlend blaue Saporoshez besteht zu 100 Prozent aus
Originalteilen, hebt Günter Timm nicht ohne Stolz hervor und verweist
ebenso stolz darauf, dass das gute Stück die Familie auf den insgesamt
acht Touren mit jeweils 120 bis 160 Kilometern Länge noch nie im Stich
gelassen hat. Allerdings wird das Fahrzeug, bevor es auf Tour geht und
auch nach jeder Rundfahrt, auf Vordermann gebracht. Das heißt: Es wird
gründlich poliert, der Ölstand gemessen, die Lüftung überprüft,
Trommelbremsen werden kontrolliert und vieles mehr. Ehefrau Anita
obliegt die Innenreinigung, während sich Günter Timm mehr den
technischen Dingen widmet.
In den ersten Jahren ihrer Teilnahme an den Ostthüringer Pokalläufen
schafften sie es immer unter die Top Ten. 2004 gab´s einen dritten
Platz und im zu Ende gegangenen Jahr 2005 sicherten sie sich den
zweiten Platz in der Kategorie Oldtimer Baujahr 1969 bis 1975. Bei den
Läufen um den Oldtimerpokal Hessen/Thüringen kamen sie in der
zurückliegenden Saison auf den 11. Platz. Voraussetzungen für ein gutes
Abschneiden sind die genaue Kenntnis und Beherrschung des eigenen
Fahrzeuges. Denn bei den Sonderprüfungen wird beispielsweise verlangt,
dass auf 4,50 Meter die Spur oder genau 35 Zentimeter Abstand zur Mauer
beim Parken einzuhalten sind. Ebenso wie bei der Sprint- und
Startwertung gibt es dafür Punkte. "Natürlich macht eine gute
Platzierung stolz", so der 67-Jährige.
Doch was für ihn vielmehr zählt, ist die Gemeinschaft der Fahrer, die
vielen Benzingespräche mit den Partnern, kurzum das Kennenlernen von
Land und Leuten. Oder die begeisterten Zuschauer an den Straßenrändern.
"Die Leute suchen das Gespräch", erzählt Günter Timm.
Auf den 7. Mai freut sich Günter Timm ganz besonders. Dann wird in
Schleiz der Startschuss für die Ostthüringer Meisterschaft 2007 sein.
Mit dabei: die Zeulenrodaer.